MIT bestaunte prachtvolle Gläser, Kelche und Pokale bei einer Führung im Schlossmuseum
Rund 50 Mitglieder der Mittelstandsvereinigung Wolfenbüttel (MIT) ließen sich von Museumsleiterin Dr. Sandra Donner und Sebastian Mönnich am Mittwochabend durch die Sonderausstellung „Kostbarkeiten aus Sand und Asche entstanden in den Glashütten des Herzogtums Braunschweig–Wolfenbüttel“ im Schloss Museum führen.
Es ist eine Ausstellung, die über die Region Braunschweig hinaus große Beachtung findet. Denn seltene Ausstellungsstücke aus öffentlichen und privaten Sammlungen werden im Schloss Museum in dieser Zusammensetzung zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Von unterschiedlich geschliffenen und geschnittenen Pokalen für den Hof, bis hin zu einfachen Gebrauchsgläsern und Flaschen, wird das Spektrum der Glasproduktion im 18. und 19. Jahrhundert im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel präsentiert, wie die Museumgäste erfuhren.
Zunächst aber führte der Rundgang die Teilnehmer in den Venussaal. Er war das ehemalige Speisezimme, in dem die Herzöge ihre Gäste zu Speis und Trank empfingen. Bereits hier konnte alte Glaskunst bewundert werden. Sicher in einer Vitrine verwahrt, konnten die Museumsbesucher einen Blick auf das Wolfenbütteler Keulenglas, eines der ältesten Gläser Norddeutschlands, werfen. „Dieses Glas wurde eingemauert im Schlossbereich vorgefunden“, verriet Donner.
Bevor es dann zu den diversen Glasvariationen ging, gab die Museumsleiterin einen kleinen Rückblick auf die Geschichte von Herzog Carl I, der die Glasmacherkunst um 1700 in seinem Herzogtum aufleben ließ. Er war es schließlich auch, der die Glashütte in Schorborngründete, die bis ins 19. Jahrhundert feinste Glaskunst produzierte. So bekamen die Besucher prachtvolle geschliffene und geschnittene Pokale und Kelche aus dieser Zeit zu sehen, die zum Teil mit Portraits, Herzogskronen, Initialen und Inschriften versehen sind. Auch prunkvolle Abendmahlkelche, Gläser mit farbiger Emaille-Bemalung oder hochwertig verzierte Spiegel gab es zu bestaunen.
Der Vorsitzende bedankte sich bei den Tour-Führern. „Es war toll, Glas in so vielen verschiedenen Facetten zu sehen“, betonte Bormann.
Text/Bilder: Wolfenbütteler Schaufenster